
Mit der Gründung des Projekts „Schweizer Wahlstudie“ (Selects), das zunächst eine Vereinigung der politikwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Bern, Genf und Zürich war, stellten die Wahlen 1995 in den Worten von Peter Farago (1995) in dieser Hinsicht einen „Neuanfang“ dar. Seither wurden im Rahmen von Selects für die Parlamentswahlen 1995, 1999, 2003, 2007, 2011, 2015 und 2019 umfassende Erhebungen durchgeführt, die nicht nur zu einer Konsolidierung, sondern auch zu einem grossen Ausbau der Wahlforschung in der Schweiz beigetragen haben.
Auf der Ebene der Stimmberechtigten ermöglicht Selects den Forschenden mittels gross angelegter Nachwahl- und Panelbefragungen Wahlbeteiligung, politische Meinungen und Wahlabsichten bzw. -entscheide von Schweizer Bürgerinnen und Bürgern zu untersuchen. Auf der Ebene der Kandidierenden führt Selects Befragungen von Kandidatinnen und Kandidaten durch und untersucht dabei Themen wie Faktoren des Wahlerfolgs oder die Beziehung zwischen Wählenden und politischen Eliten. Schliesslich werden im Rahmen von Medienanalysen umfangreiche Daten über den Wahlkampf in den Massenmedien gesammelt, um die Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger in ihren Informationskontext zu stellen. Zusätzlich zu diesen Daten wurde im Rahmen von Selects auch ein kumulativer Datensatz erstellt, der sich von 1971 bis 2019 erstreckt und Langzeitvergleiche zwischen den Wahlen ermöglicht.
Die Comparative Study of Electoral Systems (CSES) ist ein internationales Netzwerk von nationalen Wahlstudien. CSES entwickelt Fragebogenmodule, die in Nachwahlbefragungen integriert werden können. Die fünfte Runde des CSES-Moduls wird in den Selects-Fragebogen 2019 integriert. Selects nahm auch an den vorangegangenen vier Runden teil.
Selects ist ausserdem Teil des etablierten Netzwerks Comparative Candidates Survey (CCS), das Befragungen unter allen Kandidierenden bei nationalen Wahlen in den teilnehmenden Ländern durchführt. In der Schweiz wird diese zusätzliche Befragung seit 2007 in jedem Wahljahr durchgeführt.
- Planung und Organisation der Befragungen;
- Ausarbeitung des Stichprobenplans;
- Entwicklung der Fragebogen und Erhebungsmethoden;
- Übersetzung der Fragebogen in drei Landessprachen (Französisch, Deutsch und Italienisch);
- Bereinigung, Dokumentierung und Bereitstellung der verschiedenen Selects-Datensätze und der kumulativen Längsschnittdaten;
- Redaktion und Bearbeitung von wissenschaftlichen Berichten.
Kommission
Mitglieder
- Präsidentin: Prof. Dr. Isabelle Stadelmann-Steffen (Universität Bern, Institut für Politikwissenschaft)
- Prof. Dr. Romain Lachat (SciencesPo, Paris)
- Prof. Dr. Nathalie Giger (Universität Genf, Institut für Politikwissenschaft und internationale Beziehungen)
- Prof. Dr. Silja Häusermann (Universität Zürich, Institut für Politikwissenschaft)
- Prof. Dr. Georg Lutz (FORS, Universität Lausanne)
- Prof. Dr. Anke Tresch (FORS, Universität Lausanne)
- Dr. Lionel Marquis (Universität Lausanne, Institut für politische, historische und internationale Studien)
- Prof. Dr. Denise Traber (Universität Basel, Departement Gesellschaftswissenschaften)
- Dr. Thomas de Rocchi (Kanton St. Gallen, Dienst für politische Rechte)
- Prof. Dr. Pascal Sciarini (Universität Genf, Institut für Politikwissenschaft und internationale Beziehungen)
- Madeleine Schneider (Bundesamt für Statistik)
- Prof. Dr. Alexander H. Trechsel (Universität Luzern, Politikwissenschaftliches Seminar)
Projektleitung
- Prof. Dr. Anke Tresch (FORS, Universität Lausanne)
Stichproben
Wählende
Kandidierende
Datenerhebung
Wählende
Kandidierende
Darüber hinaus werden die verschiedenen Befragungen aufeinander abgestimmt. So sind beispielsweise Fragen zu Einstellungen zu bestimmten politischen Themen in der Kandidierendenbefragung und in der Nachwahlbefragung identisch, was einen Vergleich der Positionen von Kandidierenden mit denjenigen von Bürgerinnen und Bürgern zulässt.
Wählende
Kandidierende
Jene Schweizer Daten, die der Comparative Study of Electoral Systems (CSES) zur Verfügung gestellt werden, sind über die CSES-Website verfügbar.
Download der Daten und Dokumentation
Einzelne Studien
Kumulativer Datensatz
Sie können die bibliografische Datenbank nach Titel und Autor/in durchsuchen:
Für komplexere Suchoptionen und den Zugang zu Zusammenfassungen konsultieren Sie bitte die Zotero-Datenbank.
Wenn Sie mit Selects-Daten gearbeitet haben und Ihre Publikation nicht in obiger Liste erscheint, oder wenn Sie uns auf eine neue Publikation aufmerksam machen möchten, senden Sie bitte die vollständige Referenz an ankedaniela.tresch@fors.unil.ch. Besten Dank für Ihre Hilfe.
Selects-Broschüren
Selects-Panelbefragung 2019-2021
Selects 2019
Selects 2015
Selects 2011
Selects 2007
Andere Publikationen
The 2015 Swiss National Elections. Nathalie Giger, Line Rennwald und Anke Tresch (eds.) 2018. Swiss Political Science Review 24(4).
The (In)stability of Voters’ Perceptions of Competence and Associative Issue Ownership: The Role of Media Coverage. Anke Tresch und Alexandra Feddersen (2018). Political Communication.
The 2011 Swiss Elections. Romain Lachat, Georg Lutz und Isabelle Stadelmann-Steffen (eds.). 2014. Swiss Political Science Review 20(4).
The Swiss National Elections 2007. Georg Lutz, Thomas Milic und Marco Steenbergen (eds.). 2010. Swiss Political Science Review 16(3).
Zusammenfassung der Publikation (auf Deutsch)