Face-to-face Befragung

Hier finden Teilnehmende generelle Informationen zur Studie und deren Durchführung in der Schweiz.
Was ist der ESS?

Der European Social Survey (ESS) ist eine grosse wissenschaftliche Studie, die seit 2002 alle zwei Jahre in rund 30 europäischen Ländern durchgeführt wird. In der Schweiz werden 1600 zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner befragt, die mindestens 15 Jahre alt sind. Der ESS gibt Auskunft über Werte, Einstellungen und das soziale Verhalten der Bevölkerung in Europa. Gewisse allgemeine Themen werden jedes Mal in die Umfrage aufgenommen, andere erneuern sich laufend.

Wozu dient diese Befragung?
Die ESS-Befragung zeichnet sich durch einen sehr hohen Qualitätsstandard aus. Ziel der Befragung ist es, Daten von hoher Qualität zu gewinnen, welche es ermöglichen, die einzelnen europäischen Länder untereinander zu vergleichen.

Der ESS versucht zudem, Antworten auf aktuell wichtige gesellschaftliche Fragen zu geben. Was bedeutet und beinhaltet beispielsweise heutzutage Staatsbürgerschaft? Wie gehen die verschiedenen europäischen Länder mit Fragen rund um die Migration um?

Durch die ESS-Befragung werden neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen, welche wiederum in Politik und Gesellschaft einfliessen. Die Veröffentlichung von Analysen, sei es in nationalen Medien oder in wissenschaftlichen Zeitschriften, stösst neue gesellschaftliche Debatten an und liefert mitunter die Grundlage für politische Entscheide.

Warum ist jede Teilnahme wichtig?
Die ESS-Befragung richtet sich an die gesamte Wohnbevölkerung der Schweiz ab 15 Jahren. Da es jedoch nicht möglich ist, sämtliche in der Schweiz lebende Personen zu befragen, nimmt nur eine Auswahl an Personen (Zufallsstichprobe) an der Studie teil. Die zufällige Auswahl der zu befragenden Personen ist von grösster Bedeutung für eine statistische Erhebung, denn nur sie garantiert, dass die Stichprobe repräsentativ für die ganze Bevölkerung ist und die Ergebnisse wissenschaftliche Gültigkeit besitzen.

Da die Studie von nationaler Bedeutung ist, dürfen die Zielpersonen aus dem Stichprobenrahmen für Personen- und Haushaltserhebungen (SRPH) des Bundesamtes für Statistik gezogen werden. Die Verordnung über die Durchführung von statistischen Erhebungen des Bundes (vom 30. Juni 1993, Art. 13c, Abs.2, Bst. d. ) regelt, wie die Angaben dieses Registers vom ESS genutzt werden dürfen.

Jede Meinung zählt!

Im Fall der Schweiz stellt jede zufällig ausgewählte Person tausende andere Bewohnerinnen und Bewohner dar. Jede Teilnahme ist daher sehr wichtig. Kann die ausgewählte Person nicht erreicht werden oder verweigert sie die Teilnahme, darf sie nicht ersetzt werden: Die Befragung wäre nicht gültig. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig, jeder Ausfall beeinflusst jedoch in hohem Masse die Qualität der Erhebung.

Wie wird die Befragung durchgeführt?
Die Befragung erfolgt durch ein ca. einstündiges persönliches Interview. Das Interview kann in deutscher, französischer oder italienischer Sprache geführt werden. Die Zielpersonen werden von einer Interviewerin oder einem Interviewer zu Hause besucht. Ein geeigneter Termin für die Befragung kann vereinbart werden, unter Umständen auch ein anderer Ort.

Zur Beantwortung der Fragen sind keine Vorkenntnisse oder Vorbereitungen erforderlich, es geht lediglich um die persönliche Meinung der befragten Personen. Mit der Studie soll herausgefunden werden, wie die Bevölkerung in der Schweiz fühlt, denkt und handelt.

Themen des ESS 2025

Der Fragebogen des European Social Survey (ESS) besteht aus mehreren Teilen. Im Mittelpunkt stehen wiederkehrende Module mit Fragen zu gesellschaftlichen und politischen Themen (zentrale Module), die in jeder Erhebungsrunde erhoben werden. Ergänzt werden diese durch länderspezifische Fragen sowie wechselnde Schwerpunktthemen (variable Module).

Die zentralen Module
Die zentralen Module enthalten Fragen, die in jeder Runde des ESS wiederholt werden. In Ausnahmefällen können einzelne Fragen verändert, ergänzt oder entfernt werden. Sie erlauben es, die Entwicklung bestimmter Themen über die Zeit zu verfolgen.

Die variablen Module
Die thematischen Schwerpunkte des ESS wechseln von Runde zu Runde. Forschungsteams schlagen dazu Module zu gesellschaftlich relevanten Themen vor. Manche Themen werden erstmals behandelt, andere Themen sind Wiederholungen früherer Ausgaben. In der aktuellen 12. Runde sind beide variablen Module Wiederholungen:

  • Persönliches und soziales Wohlbefinden wurde zuletzt 2012 erhoben.
  • Einstellungen zu Immigration wurden zuletzt 2014 untersucht.

Diese variablen Module erlauben eine vertiefte Auseinandersetzung mit spezifischen Themenbereichen und die Analyse von Entwicklungen über längere Zeiträume hinweg.

Die Testfragen
Am Ende des Interviews werden einige Fragen in leicht veränderter Form erneut gestellt – nicht, um die “Richtigkeit” der Antworten zu überprüfen, sondern aus methodischen Gründen. Ziel ist es, die Qualität zukünftiger ESS-Erhebungen zu verbessern und die Vergleichbarkeit mit anderen Studien zu gewährleisten.

Leichte Abweichungen der ursprünglichen Frage können sich zum Beispiel in der Antwortskala befinden: Führt die 11-er Skala “stimme zu/stimme nicht zu” zu den gleichen Resultaten wie eine Skala mit 3, 5 oder 7 Antwortmöglichkeiten? Auch einzelne Konzepte können ausgetauscht werden: Bedeutet beispielsweise “Justiz” und “Rechtssystem” für die Befragten das Gleiche?

Zusammenfassend werden in dieser 12. Runde des ESS folgende Themen untersucht:

Zentrale Module:
–         Medien
–         Soziales Vertrauen
–         Politik
–         Subjektives Wohlgefühl
–         Sozialer Ausschluss
–         Religion
–         Demographie

Variable Module:
–      Persönliches und soziales Wohlbefinden
–      Einstellungen zu Immigration

Zusatzmodule:
–         Werte
–         Testfragen

Wer organisiert und finanziert die Erhebung?

Nationale Koordination

In der Schweiz ist FORS für die Durchführung der Erhebung verantwortlich. Unter der Leitung von Dr. Michèle Ernst Staehli (Foto) organisiert und realisiert das Schweizer ESS-Team sämtliche Phasen des Erhebungsprozesses: Es übersetzt die Fragebögen aus dem Englischen in drei Landessprachen, passt sie an die Schweizerischen Gegebenheiten an, entwickelt die spezifischen Erhebungsmethoden für die Schweiz und bereitet die Rohdaten so auf, dass sie für Forschende und andere Interessierte nutzbar werden. Die Feldarbeit (Interviews) wird durch das Meinungsforschungsinstitut M.I.S-Trend durchgeführt.

Kontakt:

Für konkrete Fragen zur Durchführung Ihres Interviews:

M.I.S. Trend, unter der Gratisnummer

 0800 800 246

Für generelle Informationen zur Studie:

FORS, C/o Université de Lausanne, Bâtiment Géopolis, CH-1015 Lausanne

Tel. +41 (0)21 692 37 30, Fax +41 (0)21 692 37 35

Internationale Koordination
Die internationale Koordination erfolgt an der City University London. Unter der Leitung von Rory Fitzgerald gestaltet ein Team von Forscherinnen und Forschern den Fragebogen (welche Fragen dürfen in welcher Reihenfolge gestellt werden?). Sie entwickeln auch das Umfrage-Protokoll. Dieses regelt unter anderem, wie die Stichprobe gezogen werden darf, wie mit Zielpersonen in Kontakt getreten und wie sie befragt werden dürfen. Die Planung und Durchführung des Projektes wird von einem wissenschaftlichen Beirat überwacht und von verschiedenen Expertengruppen begleitet. Eine Methoden- und eine Stichprobengruppe stellen beispielsweise sicher, dass die technischen Aspekte der Untersuchung die aktuellsten Kriterien der Wissenschaftlichkeit erfüllen.

Finanzierung
Finanziert wird die Erhebung in der Schweiz durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung (SNF).

Wie wird der Datenschutz sichergestellt?

Der Schutz Ihrer Daten hat oberste Priorität. Alle Details zum Datenschutz im Rahmen der ESS-Erhebung finden Sie in der offiziellen Datenschutzerklärung.

Datenschutzerklärung:
Diese Erklärung enthält alle wichtigen Informationen zu Ihren Datenschutzrechten sowie zur Vertraulichkeit im Umgang mit Ihren Angaben. Sie steht in drei Sprachen zur Verfügung: Deutsch (Datenschutzerklärung ESS12), Französisch (Déclaration de protection des données ESS12) und Italienisch (Dichiarazioni sulla protezione dei dati ESS12). Die Datenschutzerklärung wurde allen Teilnehmenden mit dem ersten Kontaktbrief zugeschickt.

FORS trifft umfassende Sicherheitsvorkehrungen, um die Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen während der Datenerhebung, Datenaufbewahrung und Datenauswertung sicherzustellen. Zu den zentralen Massnahmen gehören:

Datenerhebung:
1. Alle Ihre Angaben aus der Befragung werden ohne Namen und Adresse und nur mit einem verschlüsselten Code gespeichert (pseudonymisiert). Ihr Name und Ihre Adresse werden stets getrennt von den Interview-Angaben aufbewahrt. Namen und Adressen werden lediglich zur Kontaktaufnahme benötigt und nach Abschluss der Erhebung gelöscht.

2. Informationen werden zudem nicht preisgegeben, wenn sie in der Bevölkerung sehr selten auftreten (ein seltener Beruf wird beispielsweise in eine übergeordnete Berufsgattung umcodiert). Antworten in Textform oder jegliche andere Angaben, die zur Identifikation von Teilnehmerinnen oder Teilnehmern führen könnten, werden verallgemeinert oder gelöscht. Durch diese Massnahmen soll verhindert werden, dass eine Person, die an der Befragung teilgenommen hat, nachträglich identifiziert werden kann, beziehungsweise Angaben zu persönlichen oder sachlichen Verhältnissen einer bestimmten natürlichen Person zugeordnet werden können.

Datenaufbewahrung:
Sind die ESS-Daten erhoben, werden sie zuerst überprüft und formatiert und anschliessend beim internationalen ESS Archiv abgespeichert. Die anonymisierten Daten sind für Drittpersonen nur nach vorgängiger Zustimmung zu den Nutzungs- und Datenschutzbestimmungen zugänglich.

FORS stellt den interessierten Personen den kompletten ESS-Datensatz auf seinem FORS – De Visu und in seinem Datenarchiv SWISSUbase zu Verfügung. Einige Fragen in der Erhebung sind zudem landesspezifisch. FORS stellt diese Schweiz-spezifischen Daten ebenfalls in den Datensätzen auf SWISSUbase zur Verfügung.

Datenweitergabe und -auswertung durch Dritte:
Alle Drittpersonen, welche die von FORS erhobenen und pseudonymisierten Datensätze nutzen wollen, sind an Pflichten bezüglich des Datenschutzes gebunden. Diese Pflichten sind in einem Datennutzungsvertrag festgelegt, welcher vom Datenempfänger/der Datenempfängerin unterzeichnet werden muss, bevor FORS die entsprechenden Daten liefert.

 

Unser neues Video, verfügbar auf Deutsch, Französisch und Italienisch, gibt Ihnen einen Einblick in die Datenschutzpraktiken bei den Erhebungen von FORS:

Was sind die Ergebnisse früherer Befragungen?

Datennutzung: 
Der ESS ist eine der wichtigsten Erhebungen der vergleichenden Sozialforschung. Viele Forscherinnen und Forscher arbeiten täglich mit ESS-Daten und die wissenschaftlichen Publikationen sind äusserst zahlreich. Darüber hinaus werden die Daten auch für die Ausbildung von Studierenden an Universitäten genutzt.

Der ESS führt eine Liste der Studien, die mit Daten aus dem ESS erstellt wurden.

 

Nach jeder Durchführung erstellt der ESS eine thematische Broschüre mit den wichtigsten Resultaten und Ländervergleichen:

ESS 2018: Hauptresultate zu Gerechtigkeit und Fairness in Europa
ESS 2016: Hauptresultate zu den Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat und zum Klimawandel
ESS 2014: Hauptresultate zu sozialen Ungleichheiten in Bezug auf die Gesundheit sowie zu Einstellungen gegenüber Immigration
ESS 2012: Hauptresultate zu persönlichem und sozialem Wohlbefinden
Kontakt

Kontakt:

Für konkrete Fragen zur Durchführung Ihres Interviews:

M.I.S. Trend, unter der Gratisnummer

 0800 800 246

Für generelle Informationen zur Studie:

FORS, C/o Université de Lausanne, Bâtiment Géopolis, CH-1015 Lausanne

Tel. +41 (0)21 692 37 30, Fax +41 (0)21 692 37 35